Gerade im Lichte der COVID-19-Pandemie ist die Vermeidung einer echten Influenza durch die Schutzimpfung wichtiger denn je und schützt nicht nur Geimpfte sondern auch deren Mitmenschen.
Der Impfstoff ist heuer in ausreichender Menge verfügbar und lagernd. Für Kinder steht heuer bereits das zweite Mal eine Gratis-Impfung zur Verfügung - je nach Alter in Form eines Nasensprays oder als Spritze.
Gerne stehen wir Ihnen für nähere Auskünfte persönlich zur Verfügung.
Die Influenza ist eine sehr ansteckende Viruserkrankung, die oft mit banalen Erkältungskrankheiten verwechselt wird. Doch der Verlauf einer Influenza ist erheblich schwerwiegender. Das Influenzavirus (Influenza A oder B) überträgt sich über Tröpfcheninfektion wie Husten oder Niesen. Es dringt über Nase, Mund oder Augen in den Körper ein und befällt die gesamten Atemwege (Nase, Rachen, Lunge, Nebenhöhlen und das Mittelohr). Innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach dem ersten Viruskontakt entwickeln sich folgende Symptome:
• Glieder- und Rückenschmerzen
• Kopfschmerzen
• Schüttelfrost/Fiebergefühl/Fieber
• akute Atemwegssymptome, wie trockener Husten
• Schwächegefühl und Müdigkeit
Eine Influenza dauert in der Regel zwischen ein und zwei Wochen und im Durchschnitt sind Influenzapatienten 5 bis 6 Tage ans Bett gebunden. Bei Betroffenen besteht auch die Gefahr von Komplikationen wie Bronchitis, Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis), Mittelohrentzündung (Otitis media), Lungenentzündung (Pneumonie), Herzmuskelentzündung (Myokarditis) und Gehirnentzündung (Encephalitis).
Rund einer von zehn Erwachsenen erkrankt pro Jahr an Influenza. In Nordamerika, Europa und Japan sind somit jährlich 100 Millionen Menschen von Influenza betroffen. Die Influenza führt insbesondere bei Patienten mit bereits bestehenden Gesundheitsproblemen (z.B. Herzerkrankungen, chronischen Atemwegserkrankungen oder Diabetes) und bei älteren Patienten zu schweren Verläufen und Todesfällen.
BEHANDLUNG DER INFLUENZA
Die Arzneimittel, die am häufigsten zur Behandlung einer Influenzainfektion verwendet werden, sind OTC–Präparate (nicht rezeptpflichtige Medikamente), die vor allem Symptome lindern können aber nicht beim Virus, der Ursache der Influenza, ansetzen.
Antibiotika
Häufig werden auch Antibiotika verordnet, mit denen die Virus–Erkrankung jedoch nicht ursächlich behandelt werden kann, da diese Arzneimittel gegen Bakterien und nicht gegen Viren wirken. Antibiotika werden aber sinnvoll eingesetzt, um sogenannte Superinfektionen (zusätzliche Infektionen mit Bakterien) zu verhindern oder zu behandeln. Das menschliche Immunsysem ist durch die bestehende Virusinfektion schon sehr belastet und deshalb auch anfälliger für bakterielle Zusatzinfektionen.
Neuraminidasehemmer
Da sich das Influenzavirus sehr stark verändern kann, wurde davon ausgegangen, dass kein Arzneimittel zu finden ist, das auf alle Stämme wirkt. Im Jahr 1980 wurde die Achillesferse des Influenzavirus entdeckt – die Neuraminidase.
Die Neuraminidase ist ein Enzym, das die Ausbreitung des Virus im Körper von Zelle zu Zelle erleichtert und ist daher für die Virusvermehrung von grundlegender Bedeutung. Die Stelle, an der die Neuraminidase aktiv ist, ist – glücklicher Weise – bei allen Influenzaviren gleich. Dies führte zur Entwicklung von Neuraminidasehemmern, die wirken, in dem sie neu gebildete Viruspartikel an der Freisetzung aus einer infizierten Zelle und auch an der Neuinfektion weiterer Zellen hindern.
Die klinische Entwicklung der Neuraminidasehemmer begann 1994 mit der Entwicklung des Neuraminidasehemmers Zanamivir, der als Inhalat verabreicht wird. Es gibt heute also 2 Applikationswege, den der inhalativen und den der oralen Anwendung.
Unter dem Markennamen Relenza® ist der Wirkstoff Zanamivir zugelassen, unter dem Markennamen Tamiflu® ist der Neuraminidasehemmer Oseltamivir in Kapselform oder als orale Suspension für die Behandlung/Vorbeugung von Influenza zugelassen. Die Behandlung sollte generell frühzeitig nach Beginn der Symptome erfolgen, um die Virusvermehrung und das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Je früher das Virus gestoppt wird, desto weniger Schäden werden verursacht.